Rainer Limpöck

Der Autor

Der Autor

Rainer Limpöck

Wir sind von anderen Welten umgeben, von Naturwesenheiten und Kraftorten.

Rainer Limpöck stellt seinen Zugang zu den Mysterien vor und erklärt, wie wir wieder in Einklang mit ihnen kommen können.

Wir steigen nicht auf die Berge, um Gipfel zu erreichen, sondern heimzukehren in eine Welt, die uns als ein nochmals geschenktes Leben erscheint.

Reinhold Messner

Sagen und Mythen aus der Heimat

In seiner Kindheit begeisterten ihn die zahlreichen Sagen aus seiner Heimat v.a. der Untersberg.

Alpenschamanismus

Als schamanisch Tätiger erschloss sich ihm die Anderswelt, die mit den normalen Sinnen nicht erfahrbar ist.

Kraftorte und Kultplätze

Er entdeckte Kraft- und Kultplätze der Frühgeschichte und begann diese zu bereisen, zu dokumentieren und zu archivieren.

Heimat und Natur

In seiner idealistischen, ganzheitlichen, spirituell-ökologischen Arbeit vermittelt er eine neue Sichtweise der Heimat und der Natur.

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pilgern am perchtweg

Rund um den Untersberg, gemeinsam mit dem Autor DEN Pilgerweg um den Untersberg erfahren.

Neue spirituelle Wurzeln

Die Mythologie der Landschaft und Heimatforschung sind für ihn zu wichtigen Triebfeldern geworden.

Der Autor

Rainer Limpöck

Von klein auf in den Bergen

Rainer Limpöck wurde 1959 in Bad Reichenhall geboren und lebt bis heute im Berchtesgadener Land. Eltern und Großeltern machten ihn mit der umliegenden Bergwelt vertraut.

Verlag Plenk

2012 begann die Zusammenarbeit mit dem Berchtesgadener Plenk Verlag. Mit seinen Werken entstand eine Art spirituelle Enzyklopädie der Regionen rund um den Untersberg.

Rainer Limpöck

Pressebericht der AZ-München im April 2022

„Die Heimat als Wurzelkraft“

Ein Pilgerweg am sagenumwobenen Untersberg? Alpenschamane Rainer Limpöck steht kurz vor der Vollendung. Mit der AZ hat er auch über das Motto „Zurück zur Natur“ und das Jodeldiplom gesprochen.

AZ: Herr Limpöck, Ihr neues Buch heißt „Alpenschamanismus – Im Reich der Percht“. Sie selbst bezeichnen sich als Alpenschamanen. Was ist das?
Rainer Limpöck: Der Begriff klingt zunächst mal exotisch und wird nicht mit unserem Kulturraum verbunden. Dies ist jedoch falsch, wenn wir uns den norditalienischen Volksstamm der Benandanti und die Studien darüber ansehen. Sie wurden als Heilpraktiker des Mittelalters verifiziert, die unter anderem Fruchtbarkeitskulte betrieben und die Trommel als magisches Hilfsmittel verwendeten. Die Kelten sind durch ihr schamanisch orientiertes Druidentum bekannt. Bis heute haben sich unterschiedliche Traditionen im Alpenraum fortgesetzt. Mit dem Begriff Alpenschamane habe ich dem Schamanismus in unseren Breiten wieder einen Ursprung gegeben, da sich viele dieser Schamanen an den Kulten und Bräuchen unserer Tradition orientieren, um damit etwas zu beleben, was nie verschwunden war, aber eher im Verborgenen geblieben ist. Grund dafür war natürlich die Inquisition im Mittelalter.

Sie schreiben, ein Bewusstseinswandel sei in der Gesellschaft spürbar.
Gerade in den vergangenen beiden Jahren wurde die Heimat als sicher und beschützend erfahren, wenn schon Fernreisen nicht oder nur beschränkt möglich waren. Da die galoppierende Inflation auch unser Reiseverhalten beeinflussen wird, werden Ziele im eigenen Land wichtiger. Es entsteht ein neuer nachhaltig wirkender Tourismus einerseits und andererseits wird ein neues Bewusstsein für die eigene Heimat entstehen. Unsere Mythen gewinnen nun wieder an Bedeutung.

Mythen können ein neues Heimatgefühl erschließen

Was können wir aus Mythen lernen?
Die Beschäftigung mit den Mythen unserer Ahnen kann ein neues Heimatgefühl erschließen, wie sehr schön durch den Kinofilm „Alpgeister“ von Walter Steffen zu sehen war, an dem ich mitwirken durfte. Wir tauchen damit auch in die Anderswelt eines archaischen Naturverständnisses ein, das ich für unser Erleben auf unserem Heimatplaneten als notwendig erachte.

Von welchem Naturverständnis sprechen Sie?
Wir müssen Heimat als Wurzelkraft wieder verstehen lernen, sie ehren und achten. Um dafür zu sensibilisieren, schreibe ich meine Bücher und insbesondere auch die Wanderführer zu den Kraftorten und Kultplätzen, weil ich durch meine langen Recherchen und Reisen durch die Alpenländer erfahren musste, wie viele dieser Kulturschätze durch kirchliche oder wirtschaftliche Interessen schon zerstört wurden. Im Pilgern bieten sich ebenso gute Möglichkeiten zur Identitätsfindung an. Doch während so ein populärer Pilgerweg wie der Jakobsweg wieder in die Ferne führt, weise ich immer wieder darauf hin, dass diese Erfahrungen an heiligen oder besonderen Orten doch genauso vor unserer Haustür zu machen sind.

Deswegen planen Sie einen Pilgerweg auf den Untersberg?
Er nennt sich Perchtweg und soll damit auch auf die Bedeutung der Urmutter, Bergmutter Percht, eingehen. Viele der Orte am Perchtweg sind mit Sagen verbunden, lassen uns über unsere Vergangenheit und die Kräfte der Natur nachdenken, lassen uns Sinn finden, lassen uns zu unserem Selbst finden – vielleicht sogar zu Gott. Der Pilgerführer wird im Mai erscheinen.

Im Mittelpunkt Ihrer Bücher steht immer wieder der Untersberg, den des Dalai-Lama als „Herz-Chakra“ Europas bezeichnet hat. Worin liegt die Besonderheit des Berges?
Beim Untersberg handelt es sich um einen heiligen Berg. Einst hieß er in der Bevölkerung nur der Wunderberg, weil eben so viele wundersame Dinge dort passierten. Doch auch der heutige Name entspricht ihm gut, denn vieles Wundersame geschieht und geschah ja unter dem Berg. Mit der Aussage des Dalai Lama ist ein moderner Mythos entstanden, der wohl viele Menschen auf diesen Berg aufmerksam gemacht hat. Während es andererseits auch Skeptiker gibt, die diese Aussage bezweifeln, ist eine Situation entstanden, in der viele Untersbergkenner und Untersbergbesucher die Kraft und Bedeutung eines Herz-Chakras direkt für sich selbst erkennen oder vielleicht auch schon erfahren haben. Was für mich in den vergangenen Jahren faszinierend war: dass viele Schamanen aus der ganzen Welt zum Untersberg reisten, um seinem Ruf zu folgen.

„Wir haben viele unserer Instinkte und intuitiven Fähigkeiten verloren“

Wie gut kennen Sie den Untersberg mit all seinen Eintrittspforten in Höhlenform?

Ich kenne einige wenige seiner zahllosen Eintrittspforten. Denn jede Höhle kann uns den Eintritt in seine Unterwelt und damit auch in seine Anderswelt ermöglichen. Meist nutze ich jedoch den schamanischen Weg über Trance und Trommelreisen in die Anderswelt des Untersbergs. Wenn wir uns bewusst sind, dass in der Natur alles beseelt ist, dann sind in unserer Region die Berge und Gebirge die größten Seelen und Geisteswesen auf unserem Planeten.

„Im Reich der Percht“ soll ein Handbuch für die Spiritualität der alpinen Heimat sein. Es geht um die Sprache der Berge und der Natur. Wie schwierig ist es, diese Sprache verstehen zu lernen?
Wir haben viele unserer Instinkte und intuitiven Fähigkeiten verloren. Es wird ein langer Prozess sein, sich die Natursprache wieder anzueignen, sie zu verstehen oder gar sprechen zu können. Ich hoffe sehr, dass es nicht schon zu spät ist. Es ist jetzt wohl leicht zu sagen, dass das Einfachste dazu ein reines Herz ist. Doch wer ist schon wirklich rein im Herzen, wer trägt nicht viel Kummer, Intoleranz, Hass oder andere dunkle Dinge in sich. Ein erster Schritt ist, immer hinaus zu gehen, abzuschalten und zu versuchen wahrzunehmen, was wirklich um uns ist. Hinhören, riechen, schauen, staunen – und vor allem sich wieder wundern können über das Wunder Natur und das Leben. Das ist doch wirklich nicht schwer, doch wie gern sperren wir uns in unsere Technikwunderwelt ein oder suchen Ablenkung.

Die Elemente der Berge sind Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde, schreiben Sie. Wie spielt das alles im, am und rund um den Untersberg zusammen?

Die alpinen fünf Elemente in Anlehnung an Aristoteles verkörpern für mich das Wesentliche alles irdischen Seins. Sie sind der Ausdruck der Einzigartigkeit der Natur, in der sich unser Jahreskreis und der Kreislauf der Natur widerspiegelt. Gerade am Untersberg kann ich die Elemente verdeutlichen und dort wird auch deren Charakter deutlich. In jedem dieser Elemente kann für uns Heilung stecken, wenn wir dementsprechend mit ihnen umgehen. Ich habe dazu in meinem neuen Buch viele Beispiele angeführt, vom Durchschlupfen bei Spaltfelsen, vom Eintauchen in die Unterwelt, vom Trinken der Heilquellen, vom Räuchern mit den Kräutern bis hin zu Baummeditationen.

Sie sind im Besitz eines Jodeldiploms und beschreiben das Jodeln als magischen Alpengesang. Warum ist das Jodeln für einen Alpenschamanen von besonderer Bedeutung?

Den Wunsch, das Jodeln zu erlernen, hatte ich schon lange, dann schenkte mir meine Frau die Teilnahme an einem Jodelseminar. Und das ist einfach großartig. Rasch erkannte ich auch die energetische und spirituelle Bedeutung, die mir Joseph Ecker bestätigte. Er bezeichnet sich seit vielen Jahren auch als Jodelschamane und ist Mitglied im alpenschamanischen Netzwerk. Einst war das Jodeln nicht nur ein Kommunizieren mit den Menschen, sondern eben auch mit den Geistern und mit den Tieren. Und so fügt sich das Jodeln wunderbar in schamanisches Wirken ein.

Entnommen von der Abendzeitung AZ München